BoogieLab

In Achtziger Jahren um die Welt

Klaus Sperber aka BoogieLab legt mit „Enjoy“ ein nostalgisch-frisches Album vor

Es ist unüberhörbar: The Eighties are back (in music!) – zum wievielten Mal eigentlich? Egal. Hauptsache, es macht Spaß. Und das neue BoogieLab Vinyl-Album heißt nicht nur „Enjoy“, es ist wirklich ein Genuss. Vom Auspacken bis zur letzten Note. Versprochen.

Klaus Sperber ist seit Jahrzehnten als Bassist, Komponist und Produzent auf internationalen Bühnen sowie in eigenen und fremden Studios unterwegs. Aber die Initialzündung zur Veröffentlichung des lang überfälligen Longplayers kam durch das Zusammentreffen mit Klaus Voormann, dem "fünften Beatle“ und Grafiker weltberühmter Covers. Das sommerlich-stylische Design, das Voormann und sein Sohn Maximilian auf der Grundlage eines Bildes von Leif Trenkler gestaltet haben, lässt an Miami Modern denken, vielleicht auch an David Hockney. Erhöhten Spaßfaktor bietet auch das schwere, pinkfarbene Vinyl, auf dem die zehn tighten Tracks des Albums smooth und wohlklingend entlang grooven. 


Vor allem erfreut natürlich die Musik, die exklusiv auf dieser streng limitierten Vinyl-Edition erhältlich ist – nicht als Download, Stream oder auf CD. Wie das Cover erahnen lässt, geht es auch musikalisch um kühle Künstlichkeit, aber auch um plastische Gegenständlichkeit. Der Einsatz von Talkbox, Vocoder und legendären analogen Synthies – vom Mini-Moog, über Roland Juno bis hin zum Korg Polysix erinnert auf angenehme Art an die erste Hochphase maschinengenerierter Pop-Musik in den frühen 80ern. Keine schlechte Zeit für Freunde groovender Popsounds.

Musikalisch wehte wohl der eine oder andere Hauch von Harold Faltermeyer und Jan Hammer (in der „Miami Vice“-Phase) durchs offene Studiofenster, auch Reminiszenzen an spacig-opulente Synth-Sounds von J.M. Jarre bis Daft Punk lassen sich erahnen. Dabei kann Klaus Sperber auch ganz anders: Dass er ganz nebenbei mit „Eisern Union“ eine der wohl besten Fußball-Hymnen aller Zeiten, eindrucksvoll interpretiert von Nina Hagen, komponiert hat, hört man dieser Platte weniger an als den Umstand, dass er jahrzehntelang als erfolgreicher Live- und Session-Bassist zwischen Pop, Funk und Jazz unterwegs war. Nicht zutetzt Edo Zanki und die Londoner New Adult Band "Acoustic Alchemy" haben jahrelang auf sein stilsicheres Spiel vertraut. Und das hört man auch dann, wenn sein angestammtes Instrument still und cool in der Studioecke steht.


Energetisch druckvolle, treibende Grooves wie auf „BoogieLabistics“ (A2) und „Studio Work“ (B2) gehören ebenso zu Sperbers Stärken wie die Downtempo Soundtrack-Vibes auf „French Open“ (B3), übrigens das einzige Stück, bei dem er den Bass „händisch“ und traumwandlerisch eingespielt hat. Alle Tracks des Albums hat er mit vertrauten und zum Teil recht prominenten Mitstreiter in den letzten zwei Jahren neu eingespielt, nur eine frühere Version des Tracks „So Much Music“ (B 1) kennen BoogieLab-Fans von seinem 2014 beim Frankfurter Label peacelounge recordings veröffentlichten Album „Sound Central“.

Begleitet wird BoogieLab auf seiner candyfarbenen musikalischen Rundreise von guten alten und auch jüngeren Freunden wie dem Heavytones-Saxofonisten Thorsten Skringer, der Spaß-affinen Menschen aus „TV Total“ bekannt sein dürfte. Der aus Minneapolis stammende Trompeter Rich Laughlin hat unter anderem mit Bennie Maupin gespielt und zählt die launige Al Porcino Big Band zu seinen Spielplätzen. Außerdem ist auch sein Münchner Kollege Stephan Maass mit an Bord, der als Perkussionist live und im Studio von Hugo Strasser über Austria 3 bis hin zu Kruder & Dorfmeister in verschiedensten Kontexten seine Funken versprüht hat. Und natürlich auch hier, auf zwei Stücken von „Enjoy“.

Es ist derzeit nicht absehbar, dass BoogieLab Mastermind Klaus Sperber und Mitstreiter dieses erfrischend nostalgische 10-Track-Album live auf die Bühne bringen werden. Vielleicht macht dieser Umstand „Enjoy“ aber noch wertvoller, nämlich dass es wirklich nur auf Vinyl in limitierter Auflage zu genießen ist. Übrigens: Gut zu wissen, dass nicht nur bei Aufnahme, Produktion und Design, sondern auch bei der abschließenden Klangoptimierung nichts dem Zufall überlassen wurde. Mit Christoph Stickel saß eine absolute Koryphäe am Pult. Er hat das besonders für Vinyl-Veröffentlichungen entscheidende Hochamt des Masterings schon für ewige Größen wie Sir Simon Rattle, Keith Jarrett und John Scofield, aber auch für Parov Stelar, De-Phazz und viele weitere Qualitätsmusikerzeuger zelebriert. Und jetzt: „Enjoy“!

  Tracklisting


  A1  Playground

  A2  BoogieLabistics

  A3  EllipticalJourney

  A4  Celebrate The Moment

  A5  LOVE


  B1  So Much Music

  B2  Studiowork

  B3  French Open

  B4  Drive Radio

  B5  Drive At Night


  Gesamtspielzeit ca. 40 min.


  Pressekontakt:  Klaus Sperber

  +49 173 211 1640

  mail: boogielab@t-online.de